Sächsisches
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Überfall vom Vorgipfel zum Gipfel des Vorderen Torsteines

Die spinnen die Sachsen!
Nix Rotpunkt und andere besondere Spezialitäten

So Wand, von Haken zu Haken, das kann jeder, aber was, wen zwischen Wand und Wand 1,50 m Platz ist? Den Routenbauer verklagen?
Überfälle und Sprünge gehören im Sächsischen durchaus zum Repartuear des Kletterers.

Wo man in anderen Gebieten in den Haken griff als man nicht weiter kam, da wählten die Sachsen die kollektive Kraft. Baustelle statt A0! Der Unterschied liegt darin, daß zwar nicht mehr der einzelne Kletterer die Stelle meistert, wohl aber auf künstliche Fixpunkte und damit auf den Mord am Unmöglichen verzichtet wird.

Wer bisher bei Überfall mehr an Tatort und XY Ungelöst dachte, der sollte seinen Blick vom Amselsee einmal hinauf zur Lock schweifen lassen. Dort oben, zwischen "Pfeife" und Esse", findet sich der bekannteste Überfallstellen der Sächsischen Schweiz.

   
   

Unterstützungsstellen (Baustellen)

ausgiebige Baustelle an der Flohspitze
   

 - zwei Sachsen sind größer als einer, und ein ganzer Haufen reicht bis fast an den Gipfel :-)
Die Abgrenzung zu A0 sind in den sächsischen Regeln ganz scharf gezogen: keiner der an der Kletterei Beteiligten darf andere als natürliche Haltepunkte nutzen. Die Unterstützung durch einen anderen Kletterer ist historisch wohl völlig unbedenklich. Oscar Schuster verweist mehrmals auf die Unterstützung durch einen Gefährten und selbst unsere Urpioniere Kappmeier und Hartmann nutzen neben künstlichen Hilfsmitteln die gegenseitige Unterstützung. Immer wenn die Möglichkeiten einer Generation am Ende scheinen, werden auch die Regeln und Traditionen in Frage gestellt. Das künstliche Bauen (der Baumann sitzt am Ring) wurde als Mittel zur Eroberung der letzten Gipfel genutzt. Dabei waren so Prominente Vertreter wie Perry. Das Ganze wurde auch noch ordentlich fotografiert. Keine Spur von Unrechtsbewusstsein? Doch der Widerstand regte sich, Rudolf Fehrmann setzte sich vehement gegen den Bruch der noch jungen sächsischen Regeln ein.

   
    Übertritte und Überfälle Foto: Walter Hahn
   

sind recht häufig und meist wenig dramatisch. Neben den harmlosen Vertretern ihrer Art gibt es da aber noch die hammerharten, für die Männer unter uns :)
Was aber wenn der Spalt zur ausgewachsenen Schlucht wird, unmöglich zu überspreizen? Spätestens dann kommt der Einsatz für Obelix: "Die Spinnen die Sachsen..." Unterstützte Überfälle sind wohl die ausgefallenste Spezialität.

   
    Sprünge
   

waren lange nicht als gleichberechtigte "Besteigung" anerkannt. Dessen ungeachtet finden sich auf den Fotos von Walter Hahn einige Beispiele die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Auf dem Bild links der noch relativ harmlose Turnersprung auf dem Falkenstein. Spätestens sein  "Jo" Mundes Auftritt in Biwak, dürfte der Sprung zum Langen Israel der bekannteste 4er Sprung sein.
Wer nichts bringt, der springt. Ja, ja auch schon mal im Gipfelbuch gelesen?
Für den Alten Weg auf den Mittleren Gansfelsen (Sprung 1) mag das ja noch angehen. Wer auf dem Fritschfels von einem Teilgipfel zum anderen will, sieht schon etwas genauer hin. Für den Flug zum Steinbruchturm sollte man schon ein wenig Überwindung mitbringen. Wer aber auf der Basteibrücke steht und zum Langen Israel hinunter blickt der kann sich ja mal überlegen, wie er sich so fühlen würde, kauernd auf dem sandigen abschüssigen Absprungplatz.

   
     

 

 

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