Die Bärbel-Story
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Das Ganze beginnt in grauer Vorzeit als die Bärbel statt zum Gottesdienst (gar so grau war die Vorzeit also dann doch nicht mehr) lieber in die Blaubeeren ging. Ob dieser Entgleisung erzürnte die Mutter der Maid und wünschte sie zu Stein. - Nun hatte die Bärbel alle Zeit der Welt um auf einen Freier zu warten :-)

Felix Wendschuh war vielleicht nicht der erste aber sein Versuch der Besteigung ist dokumentiert. Bereits unterm Gipfelkopf angekommen (zumindest aber am Ende des Risses), zwang ihn der Wirt des Pfaffensteins Keiler unter Androhung einer Anzeige zur Umkehr! Spätestens bei diesem Besteigungsversuch wurde auch der untere Ring geschlagen.
Die Geschichte ist allerdings eigentlich wenig plausibel denn:

  1. Keiler ging selbst klettern
  2. Perry und Fehrmann schrieben sich ins Gästebuch auf dem Pfaffenstein mit Ziel Bärbel ein, bzw. dokumentierten dort ihre Erstbegehung - ohne das Keiler auf die Barrikaden ging!

Sei es wie es sei, kurz nach Wendschuhs erfolgversprechendem Versuch (vom 09.09.) erschienen am 18. und 19.09.1905 Fehrmann und Perrry bei der Dame und  führten deren erste ähm... Erkletterung ;-) durch.
(Alter Weg VI) [Fehrmann: Erstbesteigung der Barbarine] Wendschuh war, laut Willy Ehrlich, bis an sein Lebensende stinksauer auf die beiden!

Die Besteigung der Bärbel war sehr beliebt, allerdings auch nicht ganz ungefährlich, es ereigneten sich in der Folge einige Unfälle.

1911 fand Karl Ullrich die Variante über die Kante (links vom Riss).

Die 1000. Besteigung fand Anfang September 1921 unter ziemlich dramatischen Umständen statt: Beim Abseilen nach der 999. Besteigung riss das Seil. Ernst Strobel stürzte tödlich ab und die letzten 2 Mitglieder der Seilschaft saßen hilflos ohne Seil auf dem Gipfel fest. Albert Hauch führte dann die Rettungsaktion und damit 1000. Bärbel Besteigung.

Erst 1924 wurde der zweite und bis zur Sperrung auch letzte Weg am Fels erschlossen, die Talseite VIIc von Alfred Hermann. Auch um dieses Problem hatte es viele Versuche gegeben.

Die Bärbel ist übrigens auch ein eindrucksvoller Grenzstein
:-)
 
Sie Markiert die Begrenzung zwischen Pfaffenstein und umliegenden Flurstück. Diese Funktion rettete den Fels vor einer ziemlich radikalen Ruhigstellungsmaßnahme des Bauern der die Landflur bewirtschaftete. Der, erbost über die Kletterer die Wald und Flur auf dem Weg zur Bärbel niedertrampelten, drohte mit Sprengung des Felsens!

1944 wurde nach einem Blitzschlag dringender Sanierungsbedarf an den Gipfelköpfen angemahnt.

1955 - 50 Jahre Erstbesteigung 

Erosion und Blitzschlag (wohl auch die große Anzahl meist männlichen Besuches) machten der Alten Dame zu schaffen, besonders die rigoros angebrachte Gipfelstange trug zum Verfall bei.

Alte Verbotstafel am Fuß der Bärbel  1946 gab es die ersten Sanierungsarbeiten am Gipfelkopf weitere folgten 1964, 1979 und 1999.
Die bisher letzte umfangreiche Sanierungsmaßnahme lief 2002.

1975
wurde die Bärbel in den Ruhestand versetzt - die Behörden verhängten ein Kletterverbot.
   

Quellen: [21] 3/4 1976, [13]

   

letzte Bearbeitung: 25.12.2002

 

 

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